Dankenswerterweise

hatte mich Professor Günter Buchholz vor einiger Zeit auf eine hier in Bochum stattfindende Veranstaltung „Maskulinismus und Antifeminismus“ aufmerksam gemacht. Ilse Lenz, emeritierte Gender“wissenschaftlerin“ aus Bochum, aus deren „Stall“ Hinrich Rosenbrock mit seiner „Expertise“ über die angeblich so radikale Männerrechtsbewegung stammt, würde über eben diese Antifeministen referieren.

Zwar waren meine Eltern zu Besuch, meine Frau studiumsbedingt eigentlich unterwegs, der Kurzurlaub vor der Tür etcetera. Aber bei solch sich bietender Gelegenheit muss der Meinungsbildungs- und Chronistenpflicht nunmal genüge getan werden.

Kurzfassung für Eilige

Wenn man sich in ein links-autonomes Zentrum begibt und anderer Meinung als das dort erwartungsgemäß vorzufindende Publikum ist, sollte man nicht darauf hoffen, dass irgend etwas wie eine Diskussion zu Stande kommen könnte. Schon gar nicht, wenn nur Feministinnen auf der Bühne sitzen.

Langfassung für Interessierte

Das Setting

Veranstaltet wurde das ganze vom „Notstand eV„, einem Verein, der – so ganz werd ich da nicht schlau – irgendwie linke Bücher bespricht oder vermarktet oder was auch immer und als Adresse lediglich die Adresse der Ruhr-Universität Bochum angibt. Man bewegt sich halt am linken Rand des politischen Spektrums, da ist’s schon besser, wenn keiner so richtig weiß, wo da wer eigentlich für was verantwortlich gemacht werden kann. Die Veranstaltung fand statt in jenen erwähnten Räumlichkeiten, dem hier sogenannten „sozialen Zentrum„, in dem neben dem Notstand eV regelmäßig auch die Rote Hilfe und die sozialistische Deutsche Arbeiterjugend gastieren. Wem die Gesterkamp-Rosenbrock’sche Logik einleuchtet, dass Leute, die der neuen Freiheit mal ein Interview gegeben haben, dewegen grundsätzlich als rechtsextrem einzustufen und als Parias zu behandeln sind, sollte nun auch über die politische Gesinnung der Emerita Lenz im Bilde sein.

Das Soziale Zentrum ist eine ehemalige Gaststätte, das ganze fand in einem Nebenraum statt. 15 (rote) Stühlchen waren aufgestellt, kurz nach offiziellem Veranstaltungsbeginn um 19:00 tummeln sich darauf – mich eingeschlossen – acht Personen. Das Mädel neben mir sagt mir, sie hoffe dass noch ein paar Leute kämen. Sie würde bei „der Ilse“ promovieren, und müsse bestimmt an der Diskussion teilnehmen, wenn sonst keiner was sagen würde. Ich denke mir: Wart mal ab, Du bestausgebildetste Akademikerin. Eine Viertelstunde später sind wir dann so um die 18 Leute im Publikum. (Ein paar – schwarze – Stühle hatten sie noch hereingeschafft, erstaunlich, dass die sowas hatten). Die üblichen Verdächtigen, zwischen 20 und 30 Jahren alt. In der Regel Studenten, Typ Soziologe/Politologe mit Hang zur Antifa. Etwa 60% Frauen, 40% Männer.  Unter letzteren ein oder zwei mitgeschleppte Freunde. Ein (Fast-)Punk. Ein paar Mädels kommen schon recht lesbisch daher, ein paar Jungs ein bisserl schwul, aber der Christopher-Street-Day ist’s nicht. Allgemein bevorzugtes Getränk: Club-Mate. Bochum ist halt immer ein bisserl Provinz, da macht man nichts.

Auf dem „Podium“, bestehend aus zwei Tischen vorne vor einer Beamer-Leinwand, drei Personen: Erstens Ilse Lenz, emeritierte Professorin für „Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht“ an der Ruhruniversität Bochum. Typ: außen tüddelige Großmutter, innen eisenharte Feministin und Genderistin. Zweitens Moritz Straub, Student und Hiwi am Lehrstuhl von Frau Lenz. Typ: Student und Hiwi am Lehrstuhl von Frau Lenz. Und auf dem Podium ganz links, von meiner Warte aus also am rechten Ende sitzend, eine Person, die sich selbst nicht namentlich vorstellte, sondern nur sagte, dass sie vom Notstand eV sei. Ich vermute, sie wollte wohl gerne als intelligente weibl_ich_x* Person jugendlichen Alters gelesen worden sein. (Meiner hegemonialmännlichen Sozialisation ist leider zu verdanken, dass ich ein schlechter Menschenleser wurde. So las ich sie leider nicht, wie sie wünschte gelesen zu worden sein, und freute mich in stattdessen darauf, nun den Abend über ein ausgesprochen typisches Exemplar einer noch ganz ausgewachsenen gallina spastica in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten.)

Erwähnte Person trotz allem weiblich gelesenen Geschlechts eröffnet also sehr ct die Veranstaltung: Der Notstand eV habe Frau Lenz angesprochen, diese habe dankenswerter Weise für diese Veranstaltung zur Verfügung gestanden. Und sie habe auch noch Moritz Straub dabei, der über Männlichkeit referieren werde. Das ganze würde etwa eine halbe Stunde dauern, danach freue sie sich auf eine anregende Diskussion. Sie hilft Frau Lenz dabei, in ihrem Powerpoint den Menüeintrag „Bildschirmpräsentation starten“ zu finden.

Inputreferate oder: Ilse Lenz macht Propaganda

Ilse Lenz begann ihr Referat mit einem Zitat, dass sie einer „extrem antifeminstischen“ Webseite entnommen habe. Lila Pudel sollten, so die Webseite, so Lenz, doch mindestens 10 Jahre ins Arbeitslager gesteckt werden, wenn „wir“ an der Macht seien. Nun, ich bezweifle nicht einmal, dass man solche Seiten und solche Äußerungen findet. Ich hätte nur von einer Wissenschaftlerin erwartet, dass sie angibt, wo genau die Äußerung denn nun zu finden ist. Naja, Frau Lenz. Warten Sie, ich mach das mal eben. Na klar, gelbes Forum.

„Sie kriegen die Stimmung mit“, meint Lenz, und beweist einmal mehr, wie wenig sie die Stimmung mitbekommen hat. Es wundert auch nicht: Zunächst weist sie auf das Rosenbrock-Pamphlet hin, das die Antifeministenszene eingehend untersucht habe und das sie intensiv(!) mitbetreut habe. Sie zeigt einen Screenshot des Blättchens, das sie vor Beginn der Veranstaltung mit „Rosenbrock Böll“ gegoogelt hat. Sie weist auf ihr neues Buch „die neue Frauenbewegung in Deustschland“ hin und zeigt ein Bild, das sie vor Beginn der Veranstaltung mit „Lenz die neue frauenbewegung landeszentrale“ gegoogelt hat. Mein Eindruck an dieser Stelle: Diese Frau hat von Computern im Allgemeinen und vom Internet im Besonderen genau so viel Ahnung wie der Papst vom Kinderkriegen. Was immer ihr ihre Zuträger im Mittelbau und unter ihren Studis erzählen: Sie muss, sie wird es glauben.

Sie zitiert – wiederum ohne genaue Quellenangabe – einen Absatz 9 des „Programms“ der IGAF, der die „Abschaffung des Genderismus“ fordere. (Auf die Schnelle finde ich übrigens kein entsprechendes „Programm“. Keine Ahnung, was sie genau sie da gesehen haben will). Ganz schlimm seien solche Angriffe auf die Demokratie. „Stellen sie sich vor“, sagt sie, „wenn es nach den Antifeministinnen ginge, dann gäbe es keinen Studiengang Genderwissenschaften in Bochum“. Hoi, denke ich mir. Wenigstens den Punkt hat sie richtig verstanden.

Angriffe gegen die Genderwissenschaften seien Angriffe gegen die Wissenschaftsfreiheit seien Angriffe gegen die Demokratie. Liebe Frau Lenz, nochmal als Nachhilfe: Wissenschaftsfreiheit heißt, dass Sie forschen dürfen, an was sie wollen. Wissenschaftsfreiheit heißt auch, dass andere Wissenschaftler das, was Sie und ihre geschätzten 250 Kolleginnen so „forschen“, als haltlosen Mumpitz entlarven dürfen. Und sinnvolle Hochulpolitik machen heißt, dass wir Bürger haltlosen Mumpitz nicht länger aus unsere Steuermitteln bezahlt wissen wollen.

Ganz eindeutig sei auch der Zusammenhang zwischen Rassissmus und Sexismus.

Insbesondere wehrten sich die Antifeministen gegen Gender-Mainstreaming als Erfindung des Feminismus. Was zeigen würde, dass sie überhaupt keine Ahnung hätten, weil Gender-Mainstreaming würde ja die dichotomischen Geschlechtsunterschiede betonen statt Gender und die meisten wahren Schottinnen Feministinnen würden Gender-Mainstreaming vehement ablehnen. Und es sei überhaupt nicht einzusehen, warum Männerrechtler etwas gegen Frauenquoten hätten, schließlich hieße ja auch eine Frauenquote, dass immer zuerst die Qualifikation und erst dann das Geschlecht berücksichtigt würde.  (Kein Witz. Das Lenz’sche „Ich finde Gender-Mainstreaming doof weil geschlechtsteilfixiert“ und ihr „Ich finde Frauenquoten super“ kam innerhalb von dreißig Sekunden nacheinander).

 

Danach folgen Einlassungen von Moritz Straub, denen ich ehrlich gesagt nicht folgen konnte. Es ging irgendwie um Männer und Körper und Praxen. Frauen seien bis in 18. Jh als defizitäre Männer wahrgenommen worden und deshalb nicht als das andere Geschlecht, also ist die Einteilung der Menschen in Männer und Frauen erst eine Erfindung der Neuzeit, vorher hätte es das nicht gegeben. Ein dünner Mann hätte einen größeren Unterschied, als, sagen wir mal, zu einer dicken Frau. Sic. Der Mann sei in der Krise, und Connell habe gesagt, die Männer würde mit dem Konzept der hegemonialen Männlichkeit darauf antworten. Stilisierte Strichmännchen mit Penis und Brüsten würden ja als Männer wahrgenommen.

Sein ganzer Duktus war der eines Menschen, dem man anmerkte, dass er zwar einiges gelesen, aber erstens selbst nicht verstanden hatte, was er eigentlich gelesen hatte, zweitens nicht wusste, was er davon halte sollte und drittens nicht, was er nun eigentlich erzählen wollte. Ich hoffe sehr, dass die Veranstaltung für ihn als Teil seiner Ausbildung gedacht war, als ein „Du kommst da jetzt mit, Du musst mal reden üben“. Ja. Muss er. Ein Referat war das nicht. Wissenschaft erst recht nicht.

Danach wieder Ilse Lenz mit weiteren anektodischen Anmerkungen über „die Antifeministen“. Sie würden der Demokratie schaden. Sie hätte da eine Äußerung auf einer Väterrechtsseite gesehen wo gefordert worden sei, dass Frauen keine Richterinnen in Familienrechtsstreitigkeiten seien dürften, weil sie voreingenommen sein. Quellenangabe natürlich keine. (War vermutlich auch wieder die IGAF.) Es ginge auch garnicht darum, Frauen nur aus der Macht zurückzudrängen, nein, sie sollten vielmehr aus der Öffentlichkeit wieder verschwinden.

Aber die Antifeministen seien ja eh ein Scheinriese. Würden nur laut sein aber nichts bewirken, die Schweizer IGAF hätte kürzlich ja auch ihre Veranstaltungen eingestellt, so schwach seien die. Es gäbe (noch) keinen Grund, vor den Antifeminsten Angst zu haben, dem Feminismus würden die nicht wirklich gefährlich.

Hoppla, denke ich. Hat die feministische Szene etwa langsam Angst? Was Lenz natürlich nicht sagt: Der Scheinriese Herr Tutur ist nicht nur nicht böse, er ist ein richtig lieber netter Herr. Etwas, das Lenz und ihr Publikum jedoch nie feststellen werden. Sie haben zu viel Marcuse gelesen, und halten von Leuten, die ihnen gefährlich scheinen, gebührenden Abstand. Was der ganze Abend mehr als deutlich zeigt.

Lenz erwähnt, dass die Veranstaltung auch von den Antifeministen „beworben“ wurde. Sie fände es sehr schön, wenn Leute, die eben dieser Einladung gefolgt seien, sich in der anschließenden Diskussion bemerkbar machen würden, und ob denn welche hier seien. Meine Hand geht hoch und die Kinnladen im Publikum runter. Mit Ungläubigen im Gottesdienst hatte man nicht gerechnet.

Ich habe übrigens nochmal nachgesehen. „Beworben“ wurde die Veranstaltung von Arne Hoffmann auf genderama, von Roslin im Manndat-Forum und von Herrn Buchholz auf den Seiten der Frankfurter Erklärung. Die Maulhelden im gelben Forum hatten meines Wissens nichts. Also: Zumindest einer von den dreien gehört laut Ilse Lenz zu den Bösen. Streitet Euch! 🙂

Dann muss sie ihn natürlich aus der Mottenkiste holen: Breivik. Auch der habe ja antifeministische Thesen verbreitet. Man sieht, wo das hinführen könne. Interessanterweise wurde Elliot Rodger nicht ein einziges Mal erwähnt. Obwohl dessen Amoklauf doch eine Steilvorlage zum Einstieg gewesen wäre. Aber vermutlich hat sich Lenz die Woche vor dem „Vortrag“ nur mit ihrem Umzug beschäftigt, und wenn ihr dann ihre Zuträger nichts stecken, kriegt sie’s halt auch nicht mit.

Danach nochmal Straub. Die erwähnte Diskussionsleiterin hatte schon im ersten Teil seines Referates ein paar mal die Augen verdreht, als er sich all zu sehr verschwurbelte, und sich wahrscheinlich in Gedanken ein „Oh Gott, was für ein Langweiler“ geseufzt. Und jetzt will der noch weiter reden. Und überzieht ohne Ende (eine halbe Stunde Vortrag war angesetzt, mittlerweile waren 45 Minuten vorbei.). Wie sagt man politisch korrekt „Hör auf zu schwurbeln?“ Dann fällt Ihr die Lösung ein: „Wenn Du das ganze mal ein bisschen praktisch auf die linke Szene beziehen könntest, eher nicht so viel Theorie“. Aha. Da sitzen zwar mindestens 90% Studentinnen und Studenten (nicht: Studierende) im Publikum, aber bitte keine Theorie. In dem Fall aber verständlich, weil von Theorie war eh weit und breit nichts zu sehen auf dieser Veranstaltung. Saßen ja auch vorwiegend Soziologen im Publikum. Über Theorien nachdenken können die nicht wirklich, die wollen meinen.

Straub wird also praktisch. Er habe da Interviews geführt mit Leuten, die beim schwarzen Block mitmachen würden. Und man solle doch mal drauf achten, wie viel da nicht gendergerecht sei. Ja, es sei schon so, der schwarze Block sei stark quotiert, da seien immer 50% Frauen dabei (geneigter Leser, wusstest Du das? Ich nicht!) Aber das würde man gar nicht sehen, weil ja alle schwarz uniformiert wären und damit männlich aggressiv konnotiert (Aha. Darum.). Und dann, wenn es hart auf hart geht, und die Polizei „angreifen“ würde (er sagte das ohne Anführungszeichen), dann, das hätten ihm viele gesagt, dann würden sich die Männer im Block schützend vor die Frauen stellen. Das halbe Publikum nickt wissend. Ja, die kennen das wohl auch so. Und deshalb, so Straub, sollten die Linken im schwarzen Block doch mal dieses hegemonial männliche Verhalten vielleicht überdenken. Autsch.

„Kontroverse Diskussion“ ist dann, wenn alle einer Meinung sind

Gut, so viel zu den Vorträgen, sagt die Notstands-eV-Tante. Wir kommen zur Diskussion. Fragen bitte.

Die erste Frage kommt von zwei Reihen hinter mir zu den Lila Pudeln. Wer das denn sei und so und nochmal die Folie bitte. Ja, das sei so, man würde da den Gegner ja zum Tier degradieren, sagt Lenz.

Dann darf tatsächlich ich was sagen (ich habe versucht, meine Fragen aus dem Gedächtnis möglichst im Wortlaut wieder zu geben).

Ich zitiere zunächst einen Satz, den wenige Minuten vorher Straub im Zusammenhang mit Männerrechtlern brachte: Diese würden, wenn sie Feminsmus kritisieren sich immer das Extremste im Feminsmus raussuchen und sich daran aufhängen. (Solanas/SCUM hat er nicht erwähnt, aber ich vermute mal, dass die, die er zitierte, sich auf jenes Pamphlet bezogen). Also weise ich Frau Lenz auf die oben erwähnte erste Folie hin, die sie „zur Einstimmung in das Thema“ brachte.

Ich fahre fort mit: „Aber das nur als Einstieg. Frau Lenz, sind sie der Meinung, dass Herr Rosenbrock, auf den Sie sich ja hier so bezogen haben und dessen Arbeit sie ja mitbetreut haben, wissenschaftlich valide  Die Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung sogenannter Männerrechtler“ erforscht hat und festgestellt hat, dass sie mit „Hasssprache und -propaganda („Hate Speech“) … gegen Gleichstellung von Frauen, Emanzipation und Feminismus vor[geht], besonders im Internet.“, wie das die Pressemitteilung der RUB bezüglich dieser Arbeit verlauten ließ?“

Ilse Lenz windet sich ein bisschen. Dumm ist sie schließlich nicht. Als Betreuerin der Arbeit kann sie schlecht zugeben, komplett unwissenschaftlichen Murks betreut, gut benotet und auch noch an die Heinrich-Böll-Stiftung als „Expertise“ verhökert zu haben. Aber – da bin ich mir sicher – sie weiß, dass diese Arbeit Murks ist. Sie hat die Arbeit durchgewunken, weil sie vom Thema eh keine Ahnung hat (ihres ist deutsche und japanische Frauenbewegung), und bei den Geisteswissenschaften ja inzwischen jeder einen guten oder sehr guten Abschluss zu kriegen hat, egal wie wenig Geist da vorzufinden ist. Bei den Genders erst recht, sofern das Thema ins Weltbild passt. Also zieht sie sich auf die Rechtfertigungsschiene zurück, auf die schon die Böll-Stiftung im Vorwort zur zweiten Auflage zurückgegriffen hat: Rosenbrock „habe einen Methodenteil“, in dem er dezidiert beschriebe, wie er zu seinen Ergebnissen gekommen sei.

Zu blöd, dass ich den Methodenteil in Vorbereitung auf die Veranstaltung gelesen habe. Ich glaube, das ist ein Fehler, den Leute wie Lenz leicht machen: Sie glauben gar nicht mehr, dass irgendwer tatsächlich den Schmarrn kritisch liest, den sie so verzapfen. Ich versuche eine Rückfrage: „Entschuldigung Frau Lenz, aber nochmal: Sind sie der Meinung, dass diese Methoden geeignet sind, wissenschaftlich die „Denkweisen und Netzwerke“ zu erforschen und zum Schluss zu kommen, dass die Antifeministische Männerrechtsbewegung mit „Hasssprache und -propaganda „…

Weiter komme ich nicht. Die Moderatorin greift ein: „Du hast Deine Frage gestellt, die Frage wurde beantwortet! Wir halten hier keine Referate!“. Ich versuche es nochmal „Nein, die Frage wurde nicht beantwortet, darf ich…“ – „NEIN!“. Gemurmel hinter mir. Jemand ruft „Das ist hegemoniale Mackersprache, halt’s Maul!“ Ich: „Moment, darf ich diese Methoden von Herrn Rosenbrock bitte einmal hinterfragen in Bezug auf…“

Darauf das Redeleitungsmädel – und dieser Satz sagt eigentlich alles über diese Veranstaltung:

„Wir führen hier keine Dialoge“

Genau das.

„Wir freuen uns auf eine kontroverse Diskussion mit euch“, schreiben sie in ihrer Einladung. Aber wir führen keine Dialoge. Kontroverse schon gar nicht. Gegenmeinungen in mehr als 140 Zeichen zu formulieren geht schon gar nicht, Referate halten „wir“ ja auch nicht. Wo kämen wir da hin, wenn wir andere Meinungen anhören müssten!

Von den Studenten kommen bestenfalls Befindlichkeitsmeinungen. Verzeiht, ich habe sie nicht mitgeschrieben, es war durch die Bank belangloses Gefasel. Man sagte seine Meinung, und auf dem Podium wurde genickt. Wo man sich wenn man sich für alternative Männermodelle interessiere hinwenden könne. Zum Bundesforum Männer.

Ich schaffe es trotzdem noch anzumerken, dass Rosenbrocks Methode darin bestand, auszuzählen, wie oft Männerrechtler bei zeit online, Spiegel etc. geschrieben hätten. Nicht analysiert habe er, was sie geschrieben hätten, nur dass sie irgend etwas geschrieben hätten. Lenz ringt sich noch ein „nein, nicht alle Männerrechtler sind rechtsextrem“ ab und verweist auf Rosenbrocks in jeder Hinsicht merkwürdige Tabelle auf S. 22 (bei der Männerrechtler wahlweise homophob, biologisch-männlich-dominant, evangelikal-rechtskirchlich, rechtspopulistisch oder extrem-rechts sind, nie jedoch links, humanistisch, erzdemokratisch oder von der katholischen Soziallehre oder dem Pickup beeinflusst).

Lenz erzählt was von Männerrechtlern, die die Tatsachen verdrehen würden und behauptet hätten, ein Mann könne jederzeit seiner Wohnung verwiesen werden, wenn seine Frau es nur geschickt anstelle. Das ginge gar nicht, das ginge immer nur mit Gerichtsverfahren. Ich versuche mutig einen Zwischenruf: Das sei nicht wahr, es gäbe…“ … „Du hast hier schon genug geredet!“ – „… Es gäbe…“ – “ sei still!“ – “ Es gäbe die Wegweisung!“. „Hau halt ab“, rufts von hinten. Nun kann Lenz sich aber doch nicht als offene Lügnerin hinstellen lassen und muss antworten: Jaja, klar, Wegweisung gäbe es, aber dagegen könne man dann ja im Nachgang klagen. War’s nicht genau das, was die Männerrechtler so tatsachenverdrehend behauptet haben? Interessiert nicht. Keine Nachfrage gestattet.

Ich will etwas zu Straubs letztem Punkt sagen. Melde mich, brav wie ich bin. Zwei vor mir, belanglose Fragen. Ich bin dran. Hinter mir meldet sich ein Mädel. Das Diskussionstöterin auf dem Podium deutet über mich drüber: „Wir haben hier eine quotierte Rednerliste. Du bist dran“. Hm, wie praktisch, dass wir von der quotierten Rednerliste jetzt zum ersten Mal erfahren. Und von ihrer prompten Anwendung, nachdem vorher die Redebeiträge etwa 48/48 zwischen Männlein und Weiblein doch so ungleich verteilt waren (ich konzidiere, dass da 4% ich-weiß-nicht-so-richtigs dabei waren).

Das Mädel hinter mir hat auch nichts zu sagen, redet aber trotzdem eine Weile.

Ich melde mich brav weiter. Melden ist cool. Ich fühle mich glatt dreißig Jahre jünger.

Es ist zehn vor neun. Bis neun ist die Veranstaltung angesetzt. Hinter mir schweigts.

Vom Podium: „Da es keine weiteren Fragen gibt, beschließen wir die Veranstaltung. Da wir ein selbstverwaltetes Zentrum sind, wär’s nett, wenn ihr die Stühle da hinten zusammenstellt.“

Ich mache mir noch ein paar Notizen und gehe zum Podium. Ich hatte eine Frage für Straub, bei Lenz ist Hopfen und Malz eh verloren. Wenn nicht cora publico, dann halt Auge in Auge. Das Meinungsmeuchelmädel auf dem Podium springt auf und macht die Gouvernante. Was ich wolle. Wehe Du fasst das Wauwauchen an. Ich ignoriere sie. Lenz wandert inzwischen von dannen, mich keines Blickes würdigend.

„Herr Straub, wenn im schwarzen Block, von dem man nun nicht behaupten kann, dass er besonders konservativ sozialisiert ist, bei dem eine stark feministische Grundhaltung existiert, wie sie selber festgestellt haben: Wenn in einem solchen Block in einer Extremsituation, in der die Instinkte die Steuerung übernehmen,  die Männer sich schützend vor die Frauen stellen, meinen Sie nicht, dass das auch biologisch disponiert sein könnte? Meinen Sie nicht, das könnte ein Anlass sein, die eigene Theorie vom sozialen Konstruiertsein jedweden Verhaltens zu überdenken?“

Ich hoffe sehr, dass Herr Straub beim Lehrstuhl für Genderforschung in Bochum bleibt, und noch eine Arbeit veröffentlicht, die das Auftreten dieses Phänomens im schwarzen Block wissenschaftlich zitabel in die Literatur eingehen lässt. Wir könnten dem norwegischen Gender Equality Paradoxon ein zweites hinzu fügen.

 

Ende für Leihbüchereien

Aber vielleicht wird doch noch ein Wissenschaftler aus ihm.

 

 

39 Kommentare

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39 Antworten zu “Dankenswerterweise

  1. Roger

    Vielen Dank!
    Du kannst nicht nur unterhaltsam schreiben sondern hast auch Eier, so „allein unter Feministinnen“.

    • Matthias

      „Du kannst nicht nur unterhaltsam schreiben sondern hast auch Eier, so “allein unter Feministinnen”.“

      Das ist in der Tat für einen Rotfuchs eine starke Leistung, sich ganz alleine unter so eine große Versammlung von Wildkatzen zu wagen! Und sich da dann anfauchen zu lassen!

      Und es hat sich wohl gelohnt: Den ebenso gelungenen Text werde ich weiterverbreiten. Er ist amüsant geschrieben und zeigt gut das wahre Ich der Lila Miezekatze.

      Das Witzigste wahr aus meiner Sicht das:

      „Lenz erwähnt, dass die Veranstaltung auch von den Antifeministen “beworben” wurde. Sie fände es sehr schön, wenn Leute, die eben dieser Einladung gefolgt seien, sich in der anschließenden Diskussion bemerkbar machen würden, und ob denn welche hier seien. Meine Hand geht hoch und die Kinnladen im Publikum runter. Mit Ungläubigen im Gottesdienst hatte man nicht gerechnet.“

      Wenn ich nah genug dran wohnen würde, wäre ich auch gekommen.

      Allerdings hätte mir dann vorher neue Turnschuhe gekauft, und zwar richtig gute, Nike Air oder so. Warum? Weil ich zumindest die Option haben will, im Falle einer Totaleskalation durch eine hohe Fluchtgeschwindigkeit den scharfen Krallen von Fräulein Feministin zu entgehen…

  2. Es ist auf Dauer trostlos. Man könnte verzweifeln an diesem Irrsinn.
    Aber ich muss sagen, Deine Darstellung der Rednerlistenfrau ist doch echt erheiternd.

    Ansonsten bewundere ich Deinen Mut und Deine Nerven, Dir eine solche Veranstaltung anzutun.

  3. Martin

    Ich beneide Dich ! Vor allem um die Beherrschung, bei dem ganzen anmaßenden Stumpfsinn nicht einfach nur zuzuschlagen.

  4. Das ist die klassische Reaktion auf unerwarteten Widerstand, auch in ruhiger und sachlicher Art: Mauern und Ausblenden.
    Ziemlich unwürdig, gerade für eine Professorin

  5. Mannzipation

    Vielen Dank für diesen äußerst erheiternden Einblick in die feministische „Diskurs-Welt“! 😉
    Klasse gemacht und souverän gelöst.

  6. Henner

    In der Tat, wobei es ja eher so war, dass die Moderation gemauert hat, waährend Frau Professor sich durchaus sachlich mit den Fragen auseinandersetzen wollte. Sie muss sich dennoch vorwerfen lassen, dies geschehen gelassen zu haben, statt einzuschreiten und sich der Diskussion zu stellen. @Stadtfuchs: Respekt, ich wäre wahrscheinlich vor Wut geplatzt.

  7. agztse

    Grandios!!! Vielen Dank, ich habe mich schlapp gelacht. Du hast diese Leute so herrlich entlarvt.

  8. Bernhard Lassahn

    Das habe ich sehr gerne gelesen. Danke, danke.

  9. Pingback: “Wir führen hier keine Dialoge” | Alles Evolution

  10. Vielen Dank für den Bericht!

    Linksradikale Milieus wie die hier beschriebenen sind zum Glück gesellschaftlich isoliert und keine politisch relevante Größe, auch wenn deren schwarzer Block ab und zu die Straßen verwüstet, Millionenschäden anrichtet und glaubt, ein eigenes Gewaltmonopol zu haben. Ein beispielhafter Einblick in deren Denkstrukturen ist umso wichtiger.

    Das eigentlich Erschreckende ist Frau Lenz. Daß sie den Klassiker unter den feministischen inneren Widersprüchen „das Geschlecht darf keine Rolle spielen, also brauchen wir eine Frauenquote“ offen zu besten gibt, demonstriert einmal mehr, daß sie (und sie ist Stellvertreter von großen Teilen des institutionalisierten Feminismus) nicht logisch denken kann, sondern ideologisch verblendet ist. So jemand hat die Macht, Studenten durch Prüfungen durchfallen zu lassen und ggf. aus dem Studium herauszukicken, die diesen Schwachsinn nicht gehorsam nachbeten.

    Darüberhinaus scheint sie keine Berührungsängste zu Organisationen zu haben, die mittel- bis schwerkriminelle Akteure in schwarzen Blocks organisiert. Organisationen, die man wegen der damit verbundenen politischen Absichten als verfassungsfeindlich bezeichnen muß. Jeder kleine Beamte kann dank Radikalenerlaß gefeuert werden, wenn er sich nicht „durch sein gesamtes Verhalten zu der freiheitlichen und demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes bekennt“. Aber da im deutschen öffentlichen Dienst Frauenförderung gesetzlich vorgeschrieben ist, darf diese Nebensache mit der Verfassungstreue eben nicht so eng ausgelegt werden, speziell bei leitenden Positionen wir Lehrstuhlinhabern.

  11. m

    Vielen Dank für den Einblick. Das war so zu erwarten, ich kenne das so ähnlich aus meiner kurzen Antifa-Zeit in den Neunzigern (Jeder hat so seine Jugendsünden.)

  12. Ignaz Wrobel

    Vielen Dank für diesen ausführlichen und informativen Bericht. Ich fand hier einige meiner eigenen Erfahrungen bestätigt, aber auch interessante, neue Aspekte.

    Sehr aufschlussreich war die Veranstaltungsankündigung, in der gebetsmühlenartig Feminismus und Gleichberechtigung gleichgesetzt werden. Getreu dem Motto, man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, damit sie zur Wahrheit wird. Abgesehen davon, dass der Begriff Gleichberechtigung bereits seit rund zwei Jahrzehnten durch den Newspeak Gleichstellung ersetzt ist – aber das ist in Bochum vielleicht noch nicht angekommen – hat Feminismus mit Gleichberechtigung etwa so viel zu tun, wie der Papst mit dem Kinder kriegen. Dort ist das Zeugen von Kindern zwar erlaubt, aber nur nach den Regeln der katholischen Kirche. Ebenso wollen Feministen zwar eine gewisse Art von Gleichberechtigung, aber nur nach den Regeln des Feminismus, und die werden angepasst und im Sinne des Feminismus erweitert sobald ein Etappenziel erreicht ist. Aus der Sicht des Feminismus würde es Gleichberechtigung daher selbst dann nicht geben, wenn 100 % der Führungspositionen mit Frauen besetzt wären etc.

    Sehr interessant im Zusammenhang mit der Vortragsankündigung fand ich auch die wiederholten Behauptungen von Frau Lenz, Antifeminismus sei undemokratisch. Undemokratisch ist es, wenn Argumente nicht sachlich diskutiert, sondern diejenigen, die diese Argumente vorbringen, abgewertet, diffamiert und verleumdet werden. Dies geschieht auch in der Ankündigung zum Vortrag „Maskulinismus und Antifeminismus“ mehrfach, zum Beispiel wenn dort Menschen, die den Feminismus kritisieren, als ‚Diese „neuen“ Antifeministen‘ bezeichnet werden, wobei das Wort „neuen“ in Anführungszeichen gesetzt ist, um anzudeuten, dass es sich (im Sinn der Feministen) eigentlich nicht um eine /neue/ Kritik am Feminismus handelt, sondern um dessen altes Feindbild, den Macho, der die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt hat. Sorry, die Zeichen der Zeit habt ihr Feministen+innen nicht erkannt (ja, nicht nur Feminist_innen können neue Schreibformen erfinden).
    Dass eine kritische Haltung gegenüber dem Feminismus aus den eigenen (schlechten) Erfahrung mit feministisch geprägten Mitgliedern der Gesellschaft, aber auch der zunehmend feministisch geprägten Politik erwachsen sein könnte, ist für diese Vertreter der feministischen Ideologie natürlich ausgeschlossen.

    Ein weiteres Mittel, um die Kritiker des Feminismus herabzuwürdigen, ist die Darstellung, es handele sich um eine geschlossene, kleine Gruppierung. Dies wird im zweiten Teil des zitierten Satzes deutlich:
    > bezeichnen sich selbst als Männerrechtler oder Maskulinisten
    Nein, ich bin weder Männerrechtler noch Maskulinist und ich bezeichne mich auch nicht so, ich wehre mich lediglich gegen eine männerfeindliche Ideologie, den Feminismus, so wie ich mich auch gegen andere menschenfeindliche Ideologien wehre.

    Weiter geht es im nächsten Satz:
    > Sie sehen Männer als Opfer
    Die Verwendung des Begriffs „Opfer“ dient hier dazu, die zuvor (scheinbar) identifizierte Personengruppe lächerlich zu machen, indem sie diese als schwach darstellt (denn Opfer wird natürlich nur derjenige, der zu schwach ist um sich erfolgreich zu wehren) und damit den Kernpunkt des klassischen Männerbildes angreift, das ja auch im feministischen und linken Spektrum weiterhin existiert, wie zum Beispiel an den Äußerungen des Herrn Straub zum Schwarzen Block erkennbar ist.

    Danach folgt wieder die Gleichsetzung von Gleichheit der Geschlechter (merke, Geschlechter *nicht* Gender) und Feminismus. Dies impliziert die Behauptung, Kritiker des Feminismus seien gegen gleiche Rechte für Männer und Frauen. Sorry, diese Gleichberechtigung haben wir längst, daher gibt es jetzt den Begriff Gleichstellung, der ein gezielte Ungleichberechtigung (von Männern) impliziert, damit eine konstruierte Ungleichberechtigung (von Frauen) beseitigt werden kann, die trotz gleicher Rechte nicht verschwindet und auch bei weiteren Konzessionen an den Feminismus nie verschwinden wird.

    Schließlich der Satz:
    > auch in linken Kontexten wird von Männern die Frage diskutiert, was Feminismus und Gleichberechtigung für ihr Leben bedeutet.
    Nein Frau Lenz, hier wird diskutiert was Gleich/stellung/ für Männer bedeutet, aber das ist bis zur Uni Bochum ja offensichtlich noch nicht vorgedrungen.

    Wenn man sich einmal die Situation dort ansieht, wo in unserer Gesellschaft tatsächlich noch Arbeit geleistet wird, das heißt physische Dinge durch Anwendung einer physikalischen Kraft bewegt oder geformt werden, dann muss man feststellen, dass Frauen hier längst nicht nur gleichberechtigt, sondern schon privilegiert sind. Sie erhalten den gleichen Lohn (auch wenn der Feminismus behauptet und die Genderforschung „beweist“, dass Frauen weniger Lohn bekommen als Männer – ja, in einer geeignet zusammengestellten Statistik) müssen aber weniger leisten. Eine Frau darf beispielsweise nach den geltenden Regeln des Arbeitsschutzes eine volle Bierkiste oder einen Karton mit 1,5 l Tetrapacks O-Saft gar nicht alleine anheben. Aber hier ist die Biologie auf einmal auch für Feministen ein Argument, die sonst auf den Begriff etwa so reagieren, wie ein strenggläubiger Katholik auf das Wort „Kondom“. Analog zur Argumentation von Frau Lenz müsste man hier folgern:
    Feminismus ist ein Angriff auf die Biologie ist ein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit ist ein Angriff auf die Demokratie

  13. Recht einseitige und herablassende Berichtererstattung, an deren Neutralität gezweifelt werden darf. Keiner kann nachvollziehen, ob die Dialoge, die zitiert werden, tatschlich so stattgefunden haben. Alle anderen werden als infantil, dumm, oder nichtssagend dargestellt. Nur er selbst ist natürlich der sachliche, neutrale Beobachter mit dem vollen Durchblick. Sachlich ist anders.
    Sollte sein Verhalten auf der Veranstaltung genauso herablassend gewesen sein, wie es sich hier im Text darstellt, würde es mich aber auch nicht wundern, dass er nicht mit offenen Armen empfangen wurde.

    • Ignaz Wrobel

      > Keiner kann nachvollziehen, ob die Dialoge, die zitiert werden, tatschlich so stattgefunden haben.

      Wesentliche Dinge kannst du bereits aus der Vortragsankündigung entnehmen und ich bin in menem Kommentar[1] auch intensiv darauf eingegangen. Darüber entsprechen viele Teile des Berichts auch meinen persönlichen Erfahrungen und sind daher wohl nicht aus der Luft gegriffen

      [1] https://stadtfuchsensbau.wordpress.com/2014/06/05/maskulisantifem_bochum/comment-page-1/#comment-223

    • Matthias

      @ Onyx

      Was Stadtfuchs beschreibt, deckt sich mit dem, was z.B. Arne Hoffmann und andere seit Jahren über solche Veranstaltungen schreiben.

      Wieso sollte er auch das alles erfinden? Außerdem können seine GegnerInnen doch eine Gegendarstellung verfassen.

      Klar, Dir gefällt sein Text natürlich nicht – Du bist ja eine Feministin.

      Am liebsten hättest Du es, wenn es gar keine Feminismuskritiker gäbe, was?

    • Dankeschön für diesen Kommentar. Ich persönlich habe keinen Zweifel daran, daß das Beschriebene exakt so stattgefunden hat. Ich habe auch schon solche Erfahrungen machen müssen – und das noch nicht einmal in solch einer fanatisierten Sphäre, sondern mit nur normal gehirngewaschenen Leuten an Universität und im Privatleben.

      Du solltest dich am besten ganz aus der Maskusphäre verabschieden. Dich kann niemand ernst nehmen.

      Daß unsereins zuweilen arrogant und überheblich rüberkommt liegt an zweierlei:

      1. Der extremen Dummheit auf Feministinnen- und Gender-Seite
      2. Der dort gleichzeitig zurschaugestellten Arroganz und Überheblichkeit

      🙂

    • Eine Ergänzung noch: Der Kommentar von dieser verblendeten Feministin namens Onüchs erscheint ganz selbstverständlich auf diesem Blog, wird nicht zensiert. Solch eine Souveränität sucht man bei Feministinnen vergebens. Auch bei Onüchs.

      Wer derartig geistig pervertiert ist, sollte tatsächlich das Weite suchen und sich in unseren Breiten nicht mehr blicken lassen. Solltest du es doch tun, deine Kommentare werden selbstverständlich bei uns bösen Maskulisten freigeschaltet. Weil wir nämlich recht viel von Demokratie halten.

      Feministin: Ja, aber so ein Blog ist doch keine Demokratie, da kann man ruhig mißliebige Meinungsäußerungen löschen.

      Richtig, ein Blog ist keine Demokratie. Eine demokratische Haltung kann man aber trotzdem an den Tag legen.

      Ich wundere mich selbst immer, wie diese Feministinnen es eigentlich in ihrer verlogenen und kranken geistigen Innenwelt aushalten.

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  17. Margret

    Stadtfuchs ganz ehrlich, aber speziell deine Darstellung von Herrn Straub geht gar nicht. Die lila Pudelschiene ist sowieso total ausgelutscht, geschenkt, beeindruckt wenig. Aber ihm mangelnde Intelligenz vorzuwerfen, weil er vielleicht unsicher war … Frage: Hast du selbst studiert? Dann müsstest Du eigentlich wissen, dass locker die Hälfte aller Studenten bis ins Hauptstudium hinein erstmal größere Probleme damit hat vor mehr als einer Handvoll Personen zu sprechen. Ganz normal. Das sagt nichts, aber auch gar nichts über deren Intelligenz, fachliche Kompetenz oder deren Fähigkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden aus. Meiner Erfahrung nach sind es sogar zumeist die besseren Studenten, die etwas unsicher auftreten. Weil sie davon ausgehen, dass sie auch Fehler machen können und nicht im Brustton der Überzeugung irgendwelche Halbwahrheiten verbreiten sondern sich wirklich kritisch mit wissenschaftlichen Texten auseinandersetzen. Die Überzeugung von eigener Unfehlbarkeit ist der Tod jeder Wissenschaft.

    @ Kirk Weißt Du was, die Empfehlung nicht mehr zu bloggen und dich auch sonst nicht mehr zu äußern, gibt man gerne an dich zurück. Du merkst es vielleicht nicht, aber Du erweist allen Männerrechtlern einen Bärendienst. Es liegt genau an so einem verallgemeinernden, aggressiven, beleidigenden und stockkonservativem Auftreten, dass euch niemand ernst nimmt und ihr gesellschaftlich kaum eine Rolle spielt – schlichtweg deshalb, weil mit Menschen, die auf diese Art und Weise auftreten, niemand etwas zu tun haben möchte. Geschweige denn, dass man sie als Diskussionspartner ernst nehmen könnte. Dass Onyx auf diese Art von „Diskussionen“ (=Beleidigungen) keine Lust hat, versteht sich doch von selbst. Genauer gesagt hat darauf sogar niemand Lust und darum – siehe oben.

    • Hallo Margret,

      ganz ehrlich, warum ist es so schwer, beim Kritik üben sich auf das zu beziehen, was jemand geschrieben hat, statt auf das, was Ihr (jetzt mal so generisch verallgemeinernd) glaubt, das jemand geschrieben habe.

      Ich habe
      – weder Straub als Lila Pudel bezeichnet noch behandelt (sondern geschildert, wie die Diskussionsleitung am Ende der Veranstaltung Straub als Lila Pudel behandelte, und er sich’s gefallen ließ)
      – noch Straub irgendwo „mangelnde Intelligenz“ vorgeworfen. Noch nichtmal zwischen den Zeilen. Ich habe gesagt, dass man merkte, dass er nicht verstanden hat, was er gelesen hat, und nicht wusste, was er aus dem ganzen Zeug vortragstechnisch machen sollte. Bei dem Bullshit, den er bei dem Studiengang so zu lesen kriegt, ist das möglicherweise sogar ein Zeichen *für* Intelligenz.

      Um Deine Frage zu beantworten: Ja, ich habe studiert. Und zwar in einem Fach, in dem 50% der Leute rausgeprüft werden, in dem das Studium erledigt ist, wenn man eine Klausur zweimal hintereinander versemmelt. Und deshalb ärgert mich es extrem, wie in den Geistenwissenschaften den Leuten mittlerweile die Abschlüsse hinterher geworfen werden. So entstehen im übrigen auch die ganzen „bestausgebildetsten“ Akademikerinnen, die wir dann per Quote und verpflichtenden Quotenkontolleurinnenstellen in den Beruf bringen müssen, weil die Qualifikation bei vielen eben nur auf dem Papier steht, aber dieses Papier nicht wert ist.

      • > ganz ehrlich, warum ist es so schwer, beim Kritik üben sich auf das zu beziehen, was jemand geschrieben hat, statt auf das, was Ihr (jetzt mal so generisch verallgemeinernd) glaubt, das jemand geschrieben habe.

        So schwer ist es ja eigentlich nicht, wenn man es denn /will/. Das ist aber leider gerade im Internet eher selten, denn sobald jemand einen sinnvollen Kommentar schreibt, findet sich irgendjemand, der sich die passende Rosine herauspickt, die am wenigsten mit dem Inhalt des Kommentars zu tun hat, nur darauf eingeht und damit vom Thema ablenkt, oder, falls gerade keine geeignete Rosine auffindbar ist, einen persönlichen Angriff startet.

        Wer also seine Zeit auf das Verfassen sinnvoller Erwiderungen ver(sch)wendet, ist in der Regel der Dumme und die beste Taktik, um in Internetdiskussionen zu überleben, ist genau die oben zitierte Vorgehensweise. Eine Taktik zielt aber leider nur auf den kurzfristigen Erfolg.

        Der Grund dafür liegt wahrscheinlich darin, dass die Texte halt nicht wie gesprochene Worte sofort nach dem Aussprechen verschwinden (wenn sie nicht aufgezeichnet werden) und somit viel mehr Leute als in einem normalen Gespräch Gelegenheiten haben, ihren Senf dazu zu geben.

    • @ Margret
      Du weiß schon wer Onyx ist? Das ist keine Liebe und sie teilt auch sehr gerne aus, nur mit dem Einstecken hat sie es nicht so. Sie hat doch oben mehr oder weniger gesagt, daß ihr nicht an Diskusionen gelegen ist und sie die Verantstalter in deren Verweigerungshaltung voll verstehen kann.

      Zu dem Bärendienst an Männerrechten. Wenn solche Leute wie Kirk wirklich als Ausrede benutzt werden Männern teilweise Menschenrechte vorzuenthalten und Du das auch noch verstehen kannst, so finde ich nicht, daß Kirk der Bärendiener ist, sondern solche Leute wie Du sind noch viel gefährlicher. Darüber solltest Du mal nachdenken!

      • Es wäre echt schön, wenn Ihr hier dieses Diehatmirzuerstmeinschäufelchenweggenommen-nein-derhatmirandenhaarengezogen-aberdieistauchvolldoof-neindernochvielmehr-immereinsmehralsdu-Spiel, das Ihr bei Christian öfter mal so enervierend langweilig exerziert, hier nicht fortsetzen würdet. Das ist kein Kindergarten, und die nächsten Kommentare im Stil von „Solche Leute wie der“, „Die will gar nicht reden“, „Der will nicht zuhören“ schalte ich nicht mehr frei. D’accord?

      • Ach, und ich dachte es ginge um mangelde Diskusionsbereitschaft. Na, so kann man sich irren.

        Wobei sich allerdings der, wie ich finde unwichtiger Teil, meines Kommentars auf „die will nicht reden“ bezog. Du kannst offensichtlich auch nicht immer das lesen was auch da steht.

        Hast aber recht, lassen wir’s.

  18. Margret

    @ Stadtfuchs Ich fände es gut im Sinne einer Gesprächsführung auf Augenhöhe, wenn man das diffamierende „lila Pudel“ komplett aus dem Sprachschatz streichen könnte (und in den Kommentaren in Onyx Blog wurdest Du da doch recht deutlich). Ich (oder eine andere feministisch orientierte Person) bezeichnen Frauen, die Maskulisten nach dem Mund reden doch auch nicht als „blauen Mops“ (oder besser Möpsin 😉 ). Generell finde ich es gar nicht schön, Menschen Tiernamen irgendeiner Art zu geben. Auch wenn ich Tiere sehr mag, das ist eigentlich immer abwertend. Und deine Kommentare in Onyx Blog und hier zusammengenommen, ergaben für mich absolut das Bild, dass Du Straub aber auch allen anderen dort Anwesenden u. a. mangelnde Intelligenz vorwirfst, ja.

    Zu deiner Kritik an den Geisteswissenschaften: Da hat sich teils allerdings durchaus eine Unkultur etabliert. Die aber auch wieder umgangen wird. Ich (u. a. Geisteswissenschaften studiert) war doch etwas erstaunt, als mein Prof (Sprachwissenschaft) mir damals sagte, die Note 5 gäbe es in diesem Studiengang eigentlich gar nicht. Er würde ja manchmal gerne, aber kann nun nicht als (fast) einziger damit anfangen. Dafür hat sich, ähnlich Arbeitszeugnissen, eben eine Art „Code“ etabliert, der sich an den Stellen nach dem Komma orientiert. Alles bis 1,5 ist „wirklich“ eine 1. Alles von 1,5 bis 2,0 eine 2. Ab 2,1 geht es bereits in Richtung mittelmäßige Leistung, eine 3,0 bis 3,4 ist eine 4 und eine 3,5 bis 3,9 ist eigentlich eine 5 und eine 4 entspricht einem „durchgefallen“. Das weiß auch jeder in dem Bereich. Dumm ist nur, wenn sich jemand nicht daran hält. Eine Professorin vergab durchaus auch 5er und 6er. Was zur Folge hatte, dass „ihre“ 2er-Kandidaten den Studenten mit 1,6 bei anderen Profs entsprachen und diese damit sozusagen stigmatisiert waren, weil 2 nach dem inoffiziellen „Code“ ja eigentlich 3 … Ein Durcheinander zugegegeben. Aber deine Aussage, dass darüber die „ganzen bestausgebildetsten Akademikerinnen“ generiert würden, kann ich so gar nicht zustimmen. Jemand mit einer 3 in Kommunikationswissenschaften, englischer Literatur oder Mediävistik kann sich nahezu nirgendwo blicken lassen, während eine 3 unter Juristen noch ein durchaus respektabler Abschluss ist.

    Übrigens: Gerade die viel kritisierten Soziologen sieben meist bereits im Grundstudium gnadenlos aus und benoten rigoros. Das habe ich teils härter als jede Juraprüfung erlebt. Für diesen Studiengang kann ich den „Kuschelkurs“ nun gar nicht bestätigen. Ich kann mich an Einführungsvorlesungen z. B. bei Jutta Allmendinger erinnern mit einer „Durchfallerquote“ von über 60% und nicht mal 1% Einsern. In Statistik fliegt nochmal ein nicht unerheblicher Teil raus. Also vor jemandem mit einem Diplom in Soziologie darf man durchaus Respekt haben. Denen wird nichts geschenkt. Zumindest nicht an den Unis, die ich erlebt habe.

  19. Margret

    Ergänzend: Was ich oben geschrieben habe, gilt in allen mir bekannten Fällen auch nur für höhere Semester, also Studenten, die bereits etliche Hürden genommen haben. Anfangs wird auch aussortiert z. B. über die Sprachkurse, die hohe Durchfallerquoten haben. Und ich finde es durchaus eine respektable Leistung, Althochdeutsch (eine wirklich völlig andere Sprache), Altschwedisch oder Akkadisch zu beherrschen und die Entwicklung von Sprache(n) zu erforschen. Klar kann man nun sagen, das wäre gesellchaftlich wenig relevant. Dasselbe kann man aber nun durchaus auch von den Heerscharen von BWLern und Juristen behaupten.

  20. Margret

    Und schon wieder ich. Sorry, aber dazu kam ich heute morgen nicht mehr. War das hier „Herr Straub, wenn im schwarzen Block, von dem man nun nicht behaupten kann, dass er besonders konservativ sozialisiert ist, bei dem eine stark feministische Grundhaltung existiert, wie sie selber festgestellt haben: Wenn in einem solchen Block in einer Extremsituation, in der die Instinkte die Steuerung übernehmen, die Männer sich schützend vor die Frauen stellen, meinen Sie nicht, dass das auch biologisch disponiert sein könnte? Meinen Sie nicht, das könnte ein Anlass sein, die eigene Theorie vom sozialen Konstruiertsein jedweden Verhaltens zu überdenken?“ nun eigentlich deine Frage an Herrn Straub? Ehrlich? Ernstgemeint? Was hätte er darauf denn antworten sollen? „Ja, kann theoretisch sein. Kann aber auch genauso nicht.“ wäre die einzig denkbare Antwort (die Du wahrscheinlich auch hören wolltest – zumindest den ersten Teil). Da kann (und sollte ) man erstmal fröhlich zurückfragen.

    Warum sollten „in Extremsituationen“ automatisch „die Instinke die Steuerung übernehmen“? In Extremsituationen benutzt unser Hirn gerne altbekannte Lösungsstrategien. Das können nun durchaus auch antrainierte Muster sein. Nicht zwingend Instinkte. Davon lebt jede Kampfsportart. Ist eine automatisch eingenommene Abwehrstellung bei einem Judoca dann eventuell auch „biologisch disponiert“?

    Warum sollten Menschen im schwarzen Block nicht konservativ sozialisiert sein? Es gibt genügend Beispiele von Kindern aus erzkonservativen Familien, die, zumindest im jungen Erwachsenenalter, eine radikale Gegenposition einnehmen.

    Könnte es nicht sein (wieder um bei deiner Wortwahl zu bleiben), dass selbst Menschen, die nicht „konservativ sozialisiert“ wurden bestimmte Verhaltensmuster erlernen und automatisch anwenden, weil diese Verhaltensmuster gesellschaftlich weit verbreitet sind? Oder zumindest in ihrem sozialen Hintergrund (Herkunftstsort / Familie / Peer group) weit verbreitet sind oder waren.

    Hat Herr Straub überhaupt die „Theorie vom sozialen Konstruiertsein jeweden Verhaltens“ vertreten? Das wäre eher unüblich, darum zweifle ich das an. Zumeist wird mittlerweile von einer, äußerst schwer zu trennenden, Mischung aus angeborenem und antrainiertem Verhalten ausgegangen. Hat er nicht vielleicht eher dargelegt, dass Verhalten AUCH sozial konstruiert ist bzw. sein kann und man sehr schlecht den Nachweis führen kann, was „Biologie“ und was „soziale Konstruktion“ ist (um mal bei deinen Worten zu bleiben). Beim Beispiel „schwarzer Block“ geht er offenbar von .einem „sozial konstruierten“ Verhalten aus. Ob er aber bei „jedwedem“ Verhalten davon ausgeht, kannst Du gar nicht wissen. Oder hat er das explizit so gesagt?

    Wie gesagt, ich war nicht dabei, aber Du gehst hier von einem ganzen Bündel an „Tatsachen“ aus, die bei etwas genauerem Hinsehen gar keine sind. Und unterstellst bestimmte Denkweisen als gegeben.

    Zugegeben, das Beispiel schwarzer Block scheint irgendwie ungeschickt gewählt. Aber deine Frage war es nicht minder. Und „wissenschaftlich“ war sie nun wirklich nicht. Du hast dazu eine feste Meinung und die wolltest Du offenbar dann von Herrn Straub hören. Er hatte genauso offenbar keine Lust, darauf einzugehen. So weit so gut.

  21. ReVolte

    Hier mal ein Schriftverkehr als weiteres stereotyp-tussikratisches Beispiel:

    „Sehr geehrte Frau Haerendel,
     
    im Zusammenhang mit der zu erheblichen Teilen aus öffentlichen und Kirchenmitteln finanzierten Tagung „Frauenfeindlichkeit“ der Ev. Akademie Tutzing habe ich vergeblich nach Ergebnissen bzw. einer diesbzgl. Zusammenfassung gesucht. Für unsere Gemeindemitglieder dürfte insbesondere die Beantwortung der Tagung voran gestellten Frage „Wie kommen wir auf die Ebene konstruktiven Dialogs zurück?“ von gesteigertem Interesse sein. Zumal die Basis des konstruktiven Dialogs mit dem Ausschluss von Organisationen wie Agens vorsätzlich verlassen wurde. 

    Laut aktuellem Zensus leben im deutschen „Patriarchat“ rund 2 Millionen mehr Frauen als Männer. Letztere sind dennoch doppelt so häufig von Sanktionen des Arbeitsamtes betroffen und können für gewöhnlich zwischen Erwerbsobligenheitspflicht oder fiktivem Einkommen „wählen“. 
    Jugendämter sind darüber hinaus in ihren Entscheidungen väterfeindlich orientiert. Das sogenannte Familienministerium – seit Jahrzehnten feministisch geführt – schließt Männer/Väter vom Familienbegriff aus. Die Lebenserwartung von Frauen liegt im Schnitt 6 Jahre über der von Männern. Die Suizidrate der Männer übersteigt aktuell die der Frauen um das dreifache. Mütter arbeiten einer Studie zufolge heute weniger Stunden pro Woche als vor zehn Jahren (Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Essen zu einer Untersuchung von 2011). 
    Das einzige Hilfsangebot des BMFSFJ mit Blick auf Männer besteht dennoch allein in der Ermutigung den Erzieherberuf zu ergreifen. Angesichts flächendeckender Väterdiskriminierung ein wahrlich zynischer Vorschlag.
    Dies alles zu thematisieren, ist das Ziel einer stetig wachsenden Bürgerrechtsbewegung, die sich nach aller Erfahrung von einem „Bundesforum Männer“ nicht ausreichend vertreten sieht.
     
    Wie also konkret soll im Ergebnis der zweitägigen Tagung „Frauenfeindlichkeit“ auf die Ebene konstruktiven Dialogs zwischen Mann und Frau zurück gefunden werden?
     
    Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
     
    MfG

    _________________________

    Sehr geehrter Herr,
     
    mit den Tagungsgästen, den Referentinnen und Referenten wurde vereinbart, dass wir Unterlagen aus der Tagung dieses Mal nur denjenigen zukommen lassen, die teilgenommen haben. Leider ist nämlich zu beobachten, dass diese Thematik offenbar besonders dazu angetan ist, Verzerrungen und Polemik hervorzubringen – und selbstverständlich möchten unsere Referierenden nicht, dass ihre Ausführungen in dieser Weise missbraucht werden.
    Auch in Ihrer Darstellung der „Männerfeindlichkeit“ sehe ich sehr viel Einseitiges, will darauf jetzt aber nicht eingehen, weil man dann gleich wieder auf der Ebene nicht-konstruktiven Dialogs ist.
    Dass wir auch einen Diskurs über „Männer in unserer Gesellschaft“ brauchen, darin stimme ich Ihnen zu. Ich habe den Plan, dazu eine Tagung über „Männer und Zeit(politik)“ zu machen. Das ist noch nicht ausgereift, aber zu gegebener Zeit werden Sie es ja in unseren Ankündigungen finden.
     
    Mit freundlichen Grüßen
    Ulrike Haerendel

    ________________________

    Sehr geehrte Frau Haerendel,
    in der Tat, Verzerrung und Polemik bestimmen bisher die Geschlechterdebatte. Dies war auch der Anlass meiner konkreten Nachfrage.

    Da wie gesagt die Tagung aus öffentlichen Mitteln finanziert wurde, ist die hier praktizierte Verfahrensweise rechtswidrig und nicht akzeptabel. Darüber hinaus gehörten Vertreter von Manndat zu den Tagungsgästen, eben um die Öffentlichkeit zu informieren und es ist stark zu bezweifeln, dass diese solch konspirativen Verdunkelungsstrategien zugestimmt haben. Insofern steht zu befürchten, dass die von Ihnen geplante Tagung „Männer und Zeit(politik)“ unter ähnlichen intransparenten und ideologisch beschränkten Bedingungen einem konstruktiven Dialog einmal mehr entgegen wirkt statt ihm endlich den nötigen Raum zu geben.   

    MfG“

  22. > Übrigens: Gerade die viel kritisierten Soziologen sieben meist bereits im Grundstudium gnadenlos aus und benoten rigoros. […] In Statistik fliegt nochmal ein nicht unerheblicher Teil raus. Also vor jemandem mit einem Diplom in Soziologie darf man durchaus Respekt haben. Denen wird nichts geschenkt.

    Naja, alles relativ. Der Statistikkurs hat höchstens das Niveau eines Mathe-LK und dann vergleiche es mal mit den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Schon im Ingenieur-Grundsstudium hast du 4 Semester reine Mathematik zu pauken, aber das ist noch gar nichts. Ein Physik-Grundstudium unterscheidet sich gar nicht von einem Mathestudium mit Physik als Nebenfach und da besteht dein Grundstudium fast ausschließlich aus Mathematik.

    Mit den Fähigkeiten im logischen Denken, die in typischen Beiträgen im Internet sichtbar werden, ist da natürlich nichts zu machen, das reicht gerade mal für den Statistikkurs bei den Soziologen, wenn überhaupt. Feministen, Gendergläubige und Anhänger anderer Religionen scheinen sich da besonders hervorzutun – im negativen Sinn versteht sich 😉

  23. Margret

    @ wrobelignaz Wenn Du natürlich davon ausgehst, dass sich die Qualität eines Studiums in erster Linie an dem darin enthaltenen Anteil an Naturwissenschaften (speziell Mathematik) messen lässt, hast Du recht. In dem Fall könnte man dann tatsächlich alle Geisteswissenschaften, weite Teile der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge und sogar nicht unerhebliche Teile des Medizinstudiums schlicht streichen. Wenn man allerdings davon ausgeht, dass auch andere Disziplinen z. B. das Erforschen (anderer) Sprachen, deren Entwicklung, Zusammensetzung , Alltagsgebrauch …, die Erforschung vergangener und anderer Kulturen, das Verständnis für historische Zusammenhänge, die Entwicklung von Rechtsnormen, das Verständnis für die Entwicklung von Krankheiten …ihre Berechtigung haben und unsere Gesellschaft weiterbringen, dann greift dein Ansatz zu kurz.

    (Ganz nebenbei: Denkst Du tatsächlich, das Erlernen, Erforschen und Entschlüsseln z. B. einer anderen oder gleich mehrerer Sprache(n) wie z. B. akkadisch oder aramäisch, althochdeutsch oder bretonisch wäre so viel weniger aufwendig und würde weniger Intelligenz erforden als das Lösen mathematischer Aufgaben?)

    Mir ging es um die Behauptung, in den geisteswissenschaftlichen Studiengängen würden gute Noten quasi „verschenkt“ und niemand ausgesiebt . Das enspricht meiner Ansicht nach nicht der Wahrheit. Und in den wenigen Studiengängen (v. a. einigen Literatur- und Sprachwissenschafte,n eventuell noch in Politologie) in denen dies so scheint, ist es bei genauerem Hinsehen doch nicht der Fall. Eben deshalb, weil eine 3 beispielsweise in Neuerer deutscher Literatur oder Kommunikationswissenschaften einer 4 oder (je nach Kommastelle) sogar einer 5 in einem anderen Fach entspricht. Es ist ein Code ähnlich einem Arbeitszeugnis, den Personaler auch kennen. Dass man das wieder ändern sollte, weil es Verwirrung stiften kann, sehe ich auch so. Aber jemand mit einer 3 in Komparatistik wird auch nicht als „hochqualifiziert“ bezeichnet, wie es hier behauptet wurde

    • Margret schrieb:

      > @ wrobelignaz Wenn Du natürlich davon ausgehst, dass sich die Qualität eines Studiums in erster Linie an dem darin enthaltenen Anteil an Naturwissenschaften (speziell Mathematik) messen lässt, hast Du recht. […]

      Sorry, was du mir hier unterstellst, trifft nicht. Du hast zum Soziologiestudium geschrieben „In Statistik fliegt nochmal ein nicht unerheblicher Teil raus“ und ich habe aufgezeigt, wie sich dieser Statistikkurs im Vergleich mit anderen Studiengängen darstellt. Dass Mathematik ein besonders anspruchsvolles Fach ist, müsste eigentlich jeder wissen, der einmal selbst Schüler gewesen ist – oder Student, wenn das Gedächtnis nicht mehr soweit zurück reicht 😉

      > [gar nicht so] (Ganz nebenbei: Denkst Du tatsächlich, das Erlernen, Erforschen und Entschlüsseln z. B. einer anderen oder gleich mehrerer Sprache(n) wie z. B. akkadisch oder aramäisch, althochdeutsch oder bretonisch wäre so viel weniger aufwendig und würde weniger Intelligenz erforden als das Lösen mathematischer Aufgaben?)

      Der entscheidende Unterschied ist, dass es in der Mathematik exakte Lösungen gibt und genau diese musst du finden. Bei der Entschlüsselung von Sprachen gilt das nicht. Selbst in einer lebendigen Sprache ist es unmöglich, anhand eines Textes exakt festzustellen, was der Autor damit sagen wollte, es sind immer verschiedene Interpretationen möglich. Ob etwas als richtig oder falsch bewertet wird hängt also davon ab, wie schlüssig deine Interpretation erscheint und überzeugend du sie begründest (deshalb heißen solche Fächer in der Umgangssprache auch Laberfächer). In der Mathematik kommst du mit einem solchen Ansatz nicht weiter.

      > Eben deshalb, weil eine 3 beispielsweise in Neuerer deutscher Literatur oder Kommunikationswissenschaften einer 4 oder (je nach Kommastelle) sogar einer 5 in einem anderen Fach entspricht. Es ist ein Code ähnlich einem Arbeitszeugnis, den Personaler auch kennen.

      In anderen Studiengängen werden die zu erreichenden Punktezahlen für die Benotung von Prüfungen teilweise erst nach der Korrektur festgelegt, und zwar so, dass 50 Prozent der Teilnehmer durchfallen. Wie viel du zum Bestehen der Prüfung leisten musst hängt dann davon ab, wie gut deine Kommilitonen sind. Das dies an einer hochbewerteten Uni in der Regel mehr ist, als an der Uni in Hintertupfingen, wissen Personaler idR auch.
      Mit einer vier bist du in einem solchen Fach aber in jedem Fall schon überdurchschnittlich gut.

  24. Matthias

    Das hier

    http://www.danisch.de/blog/2014/06/25/ein-boesartiger-vortrag-eines-boesartigen-professors/comment-page-2/#comment-47890

    passt auch noch gut hierzu!

    Es ist immer gut, wenn wenigstens ein Vernünftiger dabei ist, der hinterher drüber schreibt und der Welt zeigt, wie irre das alles geworden ist!

  25. estimated damage

    Dieses Land hier verwundert mich immer mehr ob seiner Indolenz gegen Bürgerrechtsverletzung und schlichten Feigheit und Duckmäuserei (wie ich diese Duckmäuserei verachte, ich kann es nicht in Worte fassen!).

    Es gibt im Grunde nur noch entweder extremistische Ansichten plus deren Handlungsweisen (von „alle Reichen hinmetzeln“ bis „alle Armen hinmetzeln“ und „alle Linken hinmetzeln“ bis „alle Rechten hinmetzeln“) oder total hohle Phrasendrescher, die mit allem, was aus ihrem Mund kommt, nichts anderes zum Besten geben möchten, als daß sie nichts sagen wollen, was sie dann zuverlässig auch immer tun – dazwischen noch ein paar vereinzelt auftretende Menschen, wozu ich den Autor des Artikels zähle, die versuchen, in diesem ganzen Stuß nicht total unterzugehen oder diesen Untergang dann wenigstens mit Humor zu nehmen, die versuchen, sich wenigstens nicht jedes Extreme bzw. Totalhohle bieten lassen zu müßen.
    Und dann gibt es diese gewaltig riesige schweigende Mehrheit, die von allem nichts mitbekommt oder mitbekommen will (aber gerade wieder hupend rumfährt…) und die sich das Extreme mitsamt dem hohlen Stuß bieten läßt, gegen nichts den Mund öffnet, nicht mal, wenn fundamentale Rechte empfindlich verletzt werden.
    Ich verstehe aus dieser Perspektive nicht, warum die versammelte Landschaft der Akademiker, insbesondere der gerade im Wissenschaftsapparat Tätigen, sich zu gefühlten 99% diesen Genderbull… so bieten läßt und gar aktiv an seiner Verbreitung mitwirkt, als läge hier echte Wissenschaft vor. Und dann denke ich wieder an mein eigenes Studium (Dipl Päd) und was da für Leute unterrichtet haben und noch schlimmer, was da für Leute unterrichtet und gut benotet wurden, obwohl die von nichts eine Ahnung hatten und auch nicht haben wollten, weder von Psychologie noch von Recht oder Geschichte und jede naturwissenschaftliche Beschauung einer Frage oder eines Problems ablehnten wie Erbrochenes in einem Eimer aus Kot; die nicht einmal bewerten wollten oder konnten, ob eine ihnen gerade präsentierte Statistik denn überhaupt wirklich das sagen kann, was sie zu sagen vermeint (zb. sind Bevölkerungsberechungen bis ins Jahr 2060 statistisch haltbar und valide oder aber nicht?); die mich dumm angeschaut haben, wenn ich sagte, warum eine Statistik nicht sagen kann, was sie sagen zu können vermeint; und daß ich mir irgendwann im Hauptstudium dachte: meine Güte, mit denen hier als zukünftigen Kollegen brauche ich mir überhaupt gar keine Sorge um zukünftige Klienten mehr machen, denn die hier werden schon genügend Menschen und gute Strukturen noch mehr ruinieren, insbesondere, weil sie nicht merken werden, wann es was zu verteidigen gilt. Ich dachte mir dann dagegen, ich dürfte den Idioten aber auch nicht das Feld überlassen.

    Aber geht es nur mir so oder ist es auch für andere wahrnehmbar, daß diese Idioten in der Zahl zuzunehmen statt abzunehmen scheinen? Nach bestimmt 10-15 Jahren reinem Gendergewäsch, nach der Sache mit dem Harald Eia in Norwegen, wie kann die versammelte deutsche Wissenschaftswelt so dermaßen schweigen angesichts dessen, daß diese komische Genderideologie-Bewegung immer weiter durch die Institutionen herumverhetzt? Wie können sich da nur so wenige Wissenschaftler in ihrem Selbstverständnis als Wissenschaftler gegen wehren? Fehlt denen alle die berufsethische Selbstachtung, halten die sich alle für den Müll, von dem die Genders fortwährend sagen, daß sie eben dieser Müll wären?
    Je ne comprende pas.

  26. Pingback: Zeit für neue Lieder – man tau

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